Prozessverbesserung

Ohne eine systematische Vorgehensweise ist es heutzutage nicht mehr möglich, komplexe Systeme zu entwickeln, die das Produkt Automobil bestimmen. Die Gründe dafür sind immer höhere Erwartungen an die Anzahl der Funktionen als auch die Qualität.

Noch vor 20-30 Jahren war der Großteil der Funktionalität eines Automobils durch Mechanik umgesetzt. Erst nach und nach hielt Elektronik in Form von Steuergeräten Einzug.
Ein Beispiel, um die damalige Situation zu veranschaulichen: Der Volksagen Mini-Bus T3 hatte 7 LEDs im Cockpit, die direkt vom „Steuergerät“, welche sich im Motorraum (hinten!) befanden, angesteuert. Dies bedeutete, dass das Kabel, welches die LED einschaltete, durch das gesamte Fahrzeug geführt wurde.
Dies ist in heutzutage unvorstellbar: Stattdessen besteht ein modernes Fahrzeug aus unzähligen Steuergeräten, die sich gegenseitig Nachrichten über zahlreiche Bus-Segmente schicken. Da nicht jedes Steuergerät am gleichen Bus-Segment angeschlossen ist und daher ggf. nicht mit dem Empfänger kommunizieren, vermitteln ein oder mehrere Gateways zwischen den Segmenten.

Mit anderen Worten:
Die Komplexität der Systeme, die im Automobil verbaut werden, steigt exponentiell an.

 

 

Viele Funktionen, die in modernen Automobilen integriert werden, sind nur noch elektronischen Mitteln möglich. Es folgt eine kleine Liste solcher Systeme, die weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch Aktualität hat:

  • Fahrerassistenzsysteme unterstützen uns in der Fahraufgaben, indem sie z.B. die Spur und/oder die Geschwindigkeit im Verhältnis zum vorausfahrenden Fahrzeug halten.
  • Aktive Sicherheitssysteme versuchen Kollisionen zu verhindern, indem sie permanent die Umgebung beobachten und auf Objekte reagieren.
  • Falls die Kollision unausweichlich ist, führen passive Sicherheitssysteme zahlreiche Aktionen aus, um den Schaden durch den Aufprall so gering wie möglich zu halten.
  • Navigationssysteme berechnen den schnellsten Weg unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation.
  • In Zukunft werden in autonomen Fahrzeugen Systeme teilweise oder vollständig Fahraufgaben übernehmen.

All diese Systeme nutzen bereits heute Daten, die über Schnittstellen (WLAN/WiFi, Bluetooth, Internet, …) von außen geliefert werden. Dieser Trend wird sich verstärken, erhöht auf der anderen Seite das Angriffsrisiko dieser Systeme, welches nur mit Mitteln der Cybersecurity auf ein akzeptables Maß reduziert werden kann.  
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Komplexität der Systeme aufgrund der Anzahl und Charakteristik der Schnittstellen (sowohl technisch als auch organisatorisch) extrem steigt.

Selbstverständlich erwarten wir alle, dass diese neuen Funktionen und Systeme mindestens genauso zuverlässig funktionieren. Das bedeutet, dass die Qualität der Software gleichbleibend hoch sein muss.
All diese gegensätzlichen Erwartungen und Trends können nur mit einer systematischen und konsequenten Vorgehensweise erreicht werden oder mit anderen Worten – mit Prozessen, die sowohl klar beschrieben sind, zielgerichtet angewendet werden (können) als auch flexibel genug sind, um auf neue Situationen reagieren zu können.
Eine große Herausforderung, bei der wir Sie gerne unterstützen.